Schweiz / Switzerland

Auch in der Schweiz gibt es Pfarrer, die ihr Büro in der Kaserne haben, militärische Fahrzeuge benutzen, im Ausland militärische Kleidung tragen, vom Militär bezahlt werden, und vor allem: denken und reden wie das Militär. Also Insgesamt ähnlich wie in Deutschland.

Adresse: Führungsstab der Armee, Personelles der Armee (FGG 1), Armeeseelsorge, CH-3003 Bern, Tel. +41 31 324 32 44. Zur Website der Schweizerischen Armeeseelsorge geht es hier.


https://www.20min.ch/story/schweizer-soldaten-beten-zu-beginn-des-islamischen-opferfests-gen-mekka-824147903668
 
OSTSCHWEIZ: Schweizer Soldaten beten zu Beginn des islamischen Opferfests gen Mekka. Am Mittwoch hat das wichtigste Fest im Islam, der Kurban Bayrami, begonnen. Angehörige der Armee haben deswegen ein Gebet abgehalten. Das VBS nimmt Stellung dazu. Autoren: Florian Osterwalder und Samira Kunz
 
Am 28. Juni 2023 war der Beginn des islamischen Opferfests Kurban Bayrami. Dieses Jahr dauert das Fest bis zum 2. Juli 2023. 
 
Am 28. Juni 2023 war Beginn des islamischen Opferfests, das das höchste Fest im Islam ist. Wie Bilder eines Angehörigen der Armee (AdA) zeigen, hielten deswegen Soldaten der Schweizer Armee ein Gebet ab. Auf Bildern ist zu sehen, wie mehrere Männer in Tarnanzügen auf Matten in Richtung Mekka beten. Im Hintergrund sind Berge und mehrere gepanzerte Fahrzeuge der Schweizer Armee zu sehen. Hinter den betenden Muslimen stehen weitere Angehörige der Armee.
 
Armeeseelsorger Muris Begovic eingeladen. Ein Angehöriger der Armee (AdA), der am Gebet teilgenommen hat, sagt gegenüber "20 Minuten": «Wir haben am Mittwoch das erste Gebet mit einem Imam im Militär gehabt. Es war wunderschön!» Das Gebet sei von ihrem Bataillon organisiert worden, man habe den Imam und Armeeseelsorger Muris Begovic dafür eingeladen. Bei dem Gebet waren sowohl muslimische als auch nicht-muslimische Soldaten anwesend. «Unsere Kameraden haben viele Fragen gestellt, es war ein Moment, der mir Gänsehaut verschaffte», so der Angehörige der Armee weiter.
 
Ein weiterer AdA sagt gegenüber "20 Minuten", dass der Imam «super durch das Gebet geführt» habe. «Der Armeeseelsorger hat auch für Nichtgläubige ein offenes Ohr.» Die Stimmung unter den Armeeangehörigen sei gut gewesen. «Trotzdem haben wir nach dem Gebet die Weisung bekommen, sich weder an Medien zu wenden noch Bilder des Gebets zu verbreiten», so der Soldat weiter.
 
Auf Anfrage von "20 Minuten" teilt der Armeesprecher Mathias Volken mit: «Die Armeeführung hat sich für eine Kultur der Inklusion ausgesprochen. Es ist dabei die Verantwortung der Armee, eine Kultur zu fördern, in der bewusst, respektvoll und gewinnbringend mit Vielfalt umgegangen wird.» Anlass dazu war das Opferfest Bayram. Wegen dieses Leitgedankens habe am Mittwoch in der Ostschweiz ein muslimisches Feldgebet stattgefunden, so der Armeesprecher weiter.
 
«Dem muslimischen Feldgebet wohnten auch freiwillig rund zwei Dutzend Angehörige der Armee anderer Glaubensrichtungen aus allen fünf Kompanien des Gebirgsschützenbataillons 6 bei», erklärt Volken weiter. Geleitet wurde das Gebet von Hauptmann Armeeseelsorger Muris Begovic, Armeeseelsorger mit muslimischem Hintergrund.
 
Weiter schreibt die Armee, dass seit rund einem Jahr nebst christlichen Seelsorgern auch Seelsorgerinnen und Seelsorger anderer Konfessionen den Armeeangehörigen bei Bedarf zur Seite stehen. Besonders während der Corona-Pandemie sah die Armee die Wichtigkeit und den Nutzen der Armeeseelsorge bestätigt.
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Dazu der Kommentar von Heinrich Frei, Affolternstrasse 171, CH-8050 Zürich
Am 24. Juli 2023: Töten mit Gottes und Allahs Segen
Töten mit Gottes und Allahs Segen
Muslimische Soldaten haben zu Beginn des Opferfests Bayram in Vilters-Wangs gebetet. Nach den katholischen, protestantischen und jüdischen Armeeseelsorgern verrichten nun in der Schweiz auch muslimische Geistliche mit Soldaten das Feldgebet. Bei uns, bei den Potonieren, würde seinerzeit befohlen: Ruhn!, Helm ab, bereit zum Gebet“! 
Da kann man nur mit Wolfgang Borchert sagen, der Soldat im Zweiten Weltkrieg war: „Du. Pfarrer auf der Kanzel. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst den Mord segnen und den Krieg heilig sprechen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!“ Der Schriftsteller Wolfgang Borchert starb 26-jährig 1947 im Basler St. Claraspital. 
Politiker versuchen, hüben wie drüben, mit Hilfe von willigen Geistlichen den Soldaten zu suggerieren „Gott oder Allah ist mit dir, wenn du den Feind tötest., wenn du, wie dir gesagt wird, du musst dein Land verteidigen, auch wenn dein Vater kein Land hat. Die ersten Christen waren gegen den Kriegsdienst. Erst als der römische Kaiser Konstantin im 3. Jahrhundert unserer Zeitrechnung das Christentum zur Staatsreligion erhob, leisteten die Angehörigen der Nazarener Militärdienst. In der Bergpredigt des Jesus von Nazareth ist von Feindesliebe die Rede nicht von Kriegsdienst.
Heinrich Frei
 
Am 28. Juni 2023 war der Beginn des islamischen Opferfests Kurban Bayrami, das das höchste Fest im Islam ist. Wie Bilder eines Angehörigen der Armee (AdA) zeigen, hielten deswegen Soldaten der Schweizer Armee ein Gebet ab. Auf Bildern ist zu sehen, wie mehrere Männer in Tarnanzügen auf Matten in Richtung Mekka beten. Im Hintergrund sind Berge und mehrere gepanzerte Fahrzeuge der Schweizer Armee zu sehen. «Dem muslimischen Feldgebet wohnten auch freiwillig rund zwei Dutzend Angehörige der Armee anderer Glaubensrichtungen aus allen fünf Kompanien des Gebirgsschützenbataillons 6 bei», erklärt Volken weiter. Geleitet wurde das Gebet von Hauptmann Armeeseelsorger Muris Begovic, Armeeseelsorger mit muslimischem Hintergrund. Weiter schreibt die Armee, dass seit rund einem Jahr nebst christlichen Seelsorgern auch Seelsorgerinnen und Seelsorger anderer Konfessionen den Armeeangehörigen bei Bedarf zur Seite stehen. 
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Dazu der Kommentar von Heinrich Frei, Affolternstrasse 171, CH-8050 Zürich, am 24. Juli 2023: Töten mit Gottes und Allahs Segen. Muslimische Soldaten haben zu Beginn des Opferfests Bayram in Vilters-Wangs gebetet. Nach den katholischen, protestantischen und jüdischen Armeeseelsorgern verrichten nun in der Schweiz auch muslimische Geistliche mit Soldaten das Feldgebet. Bei uns, bei den Potonieren, würde seinerzeit befohlen: Ruhn!, Helm ab, bereit zum Gebet“! Da kann man nur mit Wolfgang Borchert sagen, der Soldat im Zweiten Weltkrieg war: „Du. Pfarrer auf der Kanzel. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst den Mord segnen und den Krieg heilig sprechen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!“ Der Schriftsteller Wolfgang Borchert starb 26-jährig 1947 im Basler St. Claraspital. Politiker versuchen, hüben wie drüben, mit Hilfe von willigen Geistlichen den Soldaten zu suggerieren „Gott oder Allah ist mit dir, wenn du den Feind tötest., wenn du, wie dir gesagt wird, du musst dein Land verteidigen, auch wenn dein Vater kein Land hat. Die ersten Christen waren gegen den Kriegsdienst. Erst als der römische Kaiser Konstantin im 3. Jahrhundert unserer Zeitrechnung das Christentum zur Staatsreligion erhob, leisteten die Angehörigen der Nazarener Militärdienst. In der Bergpredigt des Jesus von Nazareth ist von Feindesliebe die Rede nicht von Kriegsdienst.


Am 20. Juni 1921: Pfarrer Samuel Dieterle fordert in der Evangelischen Synode des Kanton St. Gallen die Abschaffung der Militärseelsorge

Protokoll der Synode der evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen vom 20. Juni 1921, Staatsarchiv Sankt Gallen, Signatur CA 02/01.01.03. oder unter diesem Link von Seite 191 bis Seite 196, beginnend bei Punkt 20 der Tagesordnung. Beschlussantrag (Motion) am 20. Juni 1921, Zitat:

"Pfr. Dieterle betont in seiner Begründung, seine Motion sei aus grundsätzlicher Erkenntnis gekommen, dass die militärischen Mittel keine Hilfsmittel, sondern verwerfliche Mittel seien. Die Militärkraft kann nur eine Zeitlang unten halten, nicht überwinden. Das Evangelium kennt nur eine Gewalt, die Gewalt Jesu, die Liebesgewalt. Die Abscheu vor dem Krieg nimmt weiter ab, die Rüstungen zu. Das Mitziehen des Feldpredigers hält der Motionär als eine Sanktion des Militarismus und des Krieges, das darf nicht mehr sein. Daher ersucht er die Zustimmung zu seiner Motion:

Durch das Evangelium belehrt, durch die entsetzlichen Tatsachen des Weltkrieges und der Revolutionen aufgerüttelt, erkennt die Synode des Kantons Sankt Gallen, dass die ungeheuren Schwierigkeiten der Außen- und Innenpolitik niemals durch die Gewalt militärischer Mittel gelöst werden können, sondern nur durch die Gewalt jener Umwandlung aller Dinge auf Erden. die aus dem Umdenken der Menschen im Geiste Jesu Christi fließen.

Sie erachtet es als Gewissenspflicht, der evang. Kirche, in gegenwärtiger Stunde, diese Erkenntnis unmissverständlich anzusprechen und ihr die Folgen zu geben, für die ihr die Lage reif zu sein scheint. Sie bestünden darin:

  1. Durch Abschaffung des Feldpredigeramtes vom Militarismus die bisher gewährte religiöse Weihe nehme;
  2. und laut zu fordern, dass bei den inneren Kämpfen unserer eigenen Landespolitik von keiner Seite Waffengewalt verwendet werde."

Es folgen 12 Unterschriften. [Die Langfassung der Begründung finden Sie hier.]


Weltweite Kirche gegen Gewalt!
Weltweite Kirche gegen Militär!


Rapport für den Dienstzweig Armeeseelsorge


Am 18. und 19. September 2013 werden alle Armeeseelsorger der Armee in S-chanf im Engadin sein. Sie nehmen am Gesamtschweizerischen Rapport für den Dienstzweig Armeeseelsorge teil. Teile des Dienstzweiges werden länger als diese zwei Tage im Engadin weilen. Aufgeboten werden die C Asg A bereits am Montag der Woche. Am Dienstag, 17. September 2013, treffen die Dienstchefs ein und bilden sich am Rapport weiter, bevor am Mittwoch und Donnerstag dann alle Armeeseelsorger in S-chanf sein werden. Eingeschoben wird am 17. September 2013 am Nachmittag und am Abend die Generalversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Armeeseelsorge. Das Detailprogramm des Rapportes ist im Moment in Ausarbeitung.

Es macht Sinn, dass die Rapporte der Dienstchefs, der Armeeseelsorger aller grossen Verbände, respektive der Teilstreitkräfte der Armee und die Generalversammlung SGA gleichzeitig und gemeinsam in diese intensive Woche gelegt werden. So kann Hand in Hand, Stufe auf Stufe konzentriert gearbeitet werden. Ausserdem werden der Austausch und die Kameradschaft über den ganzen Dienstzweig unter allen Armeeseelsorgern ermöglicht und gefördert. Hptm Asg Lorenz Lattner, prot Chef Asg A


Neue Fachstelle «Krisenmanagement V FSTA»

Care Armee aus gemeinsamer Hand: Sorge für den seelisch-geistigen Zustand der Soldatinnen und Soldaten

(Quelle) Spätestens das Unglück an der Jungfrau 2007 hat deutlich und konkret aufgezeigt, was der Artikel 31,1 des Militärgesetzes stipuliert. Unter dem Titel «Beratung und Betreuung» wird dort gesagt: «Den Angehörigen der Armee stehen Dienste für die medizinische, seelsorgerische, psychologische und soziale Beratung und Betreuung im Zusammenhang mit dem Militärdienst zur Verfügung.»

Die Verantwortlichen der Luftwaffe, ausgehend vom Worst-Case-Szenario Flugzeugabsturz, bauten zu dieser Zeit bereits einen eigenen Krisenstab (COSAF = Crisis Organization Swiss Air Force) auf. Trainingssequenzen unter Einbezug von Fachpersonen des PPD A erwiesen sich als äusserst nützlich anlässlich des tragischen Ereignisses auf der Kander 2008.

2010 genehmigte der Chef des Führungsstabes der Armee das Konzept «Care Armee». CARE Armee ist unter dem Stichwort «ARABELLA» einer der Bestandteile des Krisenkernstabes der Krisenführungszelle der Armee. Neueste Struktur in diesem Rahmen ist die Fachstelle Krisenmanagement V im FSTA.

Das CARE-Team der Armee umfasst heute rund 120 Milizangehörige des PPD A und 40 Armeeseelsorger, verteilt auf die ganze Schweiz. Sie haben entsprechende Kurse des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (BABS) respektive Ausbildungen in Notfallseelsorge absolviert und versehen im Normalfall weiterhin ihre angestammte Funktion.

Ausgelöst wird der Einsatz eines CARE-Teams über die zentrale Notrufnummer 079 320 30 30. Bei kleineren Ereignissen, welche die betroffene Truppe selber an die Hand nimmt, wird das CARE-Team direkt an den Ereignisort entsandt, während bei grösseren Ereignissen die Krisenführungszelle im FSTA aufgefahren und der CARE-Einsatz vom CARE-Koordinator geleitet wird. Die Betreuung der Truppe sowie die Unterstützung des zuständigen Kommandanten erfolgen vor Ort, die Betreuung der Angehörigen kann sich über die ganze Schweiz erstrecken. Dabei ist besonders zu erwähnen das Überbringen einer Hiobsbotschaft durch den Kommandanten, in der Regel begleitet durch einen Notfallseelsorger.

Die mentale Betreuung und Nachbereitung durch das CARE Team der Armee soll zur Wiedererlangung der emotionalen Stabilität und damit auch der Einsatzfähigkeit beitragen; allerdings brauchen nicht immer alle Betroffenen sofort Betreuung, nicht selten kommt dieses Bedürfnis erst nach einer gewissen Zeit auf. CARE Teams dürfen sich nicht aufdrängen.

Spezialkräfte der Armee mit einem höheren Risiko, in kritischen Einsätzen mit hoher Stressbelastung einsetzen zu müssen, haben zudem begonnen, eigene Kameraden als Peers ausbilden zu lassen, damit bei entsprechenden Ereignissen eine erste psychische Kameradenhilfe geleistet werden kann, bevor das CARE-Team eintrifft.

Oberst Peter Bolliger, Care Operation Officer

Angehörige des Dienstzweig Armeeseelsorge, die an der Ausbildung und Mitarbeit im CARE Team der Armee interessiert sind, melden sich auf der Dienststelle Armeeseelsorge.